Sonntag, 28. Februar 2010

Beginn des Praktikums

Montag, 01. Maerz 2010: Unser erster weg fuehrt uns morgens zum Telekom shop. Wir entscheiden uns fuer ein Paket mit 10GB/Monat. Es gibt allerdings nur Optionen mit Bindung fuer 12 oder 24 Monate. Bei der 12 Monate Option bekommt man auf das 200NZD WLAN-Modem 100NZD Gutschrift; bei 24 Monaten Bindung erhaelt man das Modem gratis dazu. Wir entscheiden uns aus diesem Grund fuer die 24 Monate Aktion. Hoffentlich eine Luecke im System. Wir muessen ohnehin nach etwa 3 Monaten den Vertrag kuendigen und die termination fee zahlen. Leider wird es >=5d dauern bis das Internet freigeschalten ist. Zudem muss auch das WLAN-Modem erst bestellt werden.

Gleich darauf gehen wir zur Universitaet. Beim Thomas Building fragen wir an der Rezeption nach Howard, den fuer uns zustaendigen Professor. Dieser kommt nach kurzer Zeit und holt uns ab. Er stellt uns die anderen interns vor: alles Asiaten, wies scheint. Ein Kerl und einige Maedels, groszteils Master-Studenten. Die naechsten drei Monate dort werden wir in einem Raum mit den anderen verbringen. In dem Raum sind einige Arbeitsplaetze, alle durch Trennwaende voneinander getrennt. Mittags teilen uns 2 'Kolleginnen' mit wo sich die Mensa befindet. Bevor wir diese allerdings besuchen gehen wir gemeinsam mit Howard um 01.00pm zu einem Vortrag. Der Vortragende erzaehlt ueber 'Genomic Gastronomy' (oder so aehnlich). Es geht darum, durch welche Gene unterschiedliche Geruchwahrnehmung (unterschiedlich zwischen Menschen) beeinflusst wird. Ein interessantes Thema und eines, wie der Vortragende sagt, das erst seit kurzem erforscht wird und von der Nahrungsmittelindustrie stark gesponsort wird. Ueberraschung nach dem Vortrag: Es wird applaudiert, nicht geklopft (wie es bei uns ueblich waere).

Beim Besuch der Mensa (wir haetten ein Mensa erwartet) treffen wir wieder auf einen Food Court. Es gibt viele Moeglichkeiten zum Essen kaufen: Kebabgerichte, Sushi (2 lokale), Indisch, Chinesisch, etc. Wir essen chinesisch. Mein Gericht ist mir zu viel; Oli's Gericht ist ihm etwas zu scharf. Ich nehm den Rest mit. Auf dem Campus tummeln sich Unmengen an Studenten. Fuer jemanden der Hagenberg gewohnt ist ein ungewoehnliches Erlebnis. Da eben erst das Semester begonnen hat legt im Bereich der Mensa ein DJ auf.

Den Rest des Tages verbringen wir in unserem Bueroabteil. Oli erhaelt ein Buch ueber SOMs (DAS Buch: Autor=Kohonen). Ich lese mich auf der Seite Inspector Foode zu meinem Thema ein bisschen ein. Spaeter stellt uns Howard noch zwei weiteren Professoren des Bioinformatik Institutes vor. Um 05.00pm verlassen wir die Uni wieder. Im Hostel angekommen spielen wir einen Level Left4Dead und schaffen den finalen Abschnitt des Konzerts beim ersten Versuch (falls du das liest: 'In your face, john!').

Am Abend folgen noch ein paar Runden Billard mit Bier im Margaritas.

Die Wohnungssuche #2

Der Sonntag startet mit der Niederschrift dieser ersten Blogeintraege am Vormittag. Danach gehts los zu einer Wohnungsbesichtigung: Am Weg dorthin gehen wir allerdings schoen essen. Oli verzehrt Fish'n'Chips, ich nehm Steak'n'Chips dazu jeder ein Bier. Oli ein Murtheighs Original (oder so aehnlich), ich ein irishes Murphy's. Alles recht gut, jedoch schmeckt mein Bier nach einer Mischung aus Kaffee und Bier und sieht auch aus wie Kaffee. Danach gehts weiter zu der Wohnung in der St Paul's Street. Anruf beim
Makler, welcher daraufhin runter kommt. Beim Gespraech vor dem Aufzug erfahren wir von ihm, dass die Wohnung leider nicht zu vermieten ist, sondern zu verkaufen. Wir sehn die Wohnung also nicht an. So entscheiden wir uns also fuer 'Wir nehmen die am Vortag besichtigte Wohnung in der Nelson Street.' und teilen dies auch unserer landlady in spe mit. Um 07.00pm treffen wir uns wieder mit um Einzelheiten abzuklaeren.

Nun aber, nach wie vor in der naehe der Uni, entscheiden wir uns noch einen Abstecher in den Hauptpark der Stadt zu machen: Auckland Domain (ein paar hundert Meter suedlich der Universitaet).
Wir sind begeistert: Ein Urwald mitten in der Stadt mit wunderschoenen Baeumen und Wegen. Am hoechsten Punkt des Parkhuegels liegt das Auckland War Memorial Museum. Auf der angrenzenden Wiese picknicken und chillen die Aucklander bei gratis Live-Musik. Wir verbringen also den Rest des Nachmittags damit den Park zu durchstreifen. Am Abend treffen wir uns mit der landlady und klaeren die restlichen Unklarheiten: Unser bevorzugtes Zimmer wird heute geraeumt, dann gereinigt. Am Dienstag koennen wir einziehen. Endlich ein Heim. Nun muessen wir uns nur noch darum kuemmern Internet fuer die entsprechende Zeitspanne zu bekommen. Dies wird die naechste Herausforderung!

Morgen beginnt also das Praktikum. Die Zeit vergeht so schnell!

Die Wohnungssuche #1

Samstag und Sonntag (die beiden letzten Feber-Tage) sind gepraegt von der verzweifelten Suche nach einer bleibe fuer die naechsten Monate. Die erste Zuversicht wurde uns bereits am Vortag im Zest genommen, als wir herausfanden, dass durch den Beginn des 'Wintersemesters' hier sehr viele Studenten eine Wohnung suchen und kaum etwas verfuegbar ist. Der erste Termin zur Besichtigung einer Wohnung ist Samstags um 10.00am. Wir treffen uns mit Val in der Nelson Street. Sie hat vier weitere Personen im Schlepptau. Die Wohnung die sie uns zeigt waere perfekt fuer uns, leider haben andere Mitbewerber ein Vorrecht darauf. Schade! Daraufhin zurueck in Hostel, ins Internet, Suche nach anderen Moeglichkeiten. Wir telefonieren herum (verschiedene Waldorf Apartments, Biancooffqueens, etc) haben aber keinen Erfolg. Bei Waldorf Bankside waere erst eine Woche spaeter was frei, bei Biancooffqueens gar nix; nur bei Waldorf St Martins haben wir Glueck. 10 Minuten spaeter sind wir dort und sehen eine Traumwohnung. Gute Lage, sehr schoen ... aber leider zu teuer: 475ND per week inklusive Wasser, also etwa 475EUR pro Person pro Monat. Also suchen wir weiter. Nun eine Idee: Wir schauen im NZ Herald nach und entdecken eine vernuenftige Announce: Wir rufen also die dort angegebene Noni an. Hoffnung. Sie hebt nicht ab :(. Oli besorgt sich auch ein billiges NZ-Handy mit Vodafone SIM, da sein Handy nicht freigeschalten ist. Wir gehen essen. In 'Einkaufszentren' gibt es eigene Bereiche in denen Essenslokale situiert sind: Der 'Food Court'. Dort nehmen wir bei einem McDonald's typische NZ Nahrung ein ;) als ploetzlich mein NZ Handy klingelt. Es ist Noni. Wir machen einen Termin zur Wohnungsbesichtigung um 07.00pm. Die Zuversicht und Hoffnung steigt wieder. Die Wohnung ist guenstig 275NZD pw inklusive Wasser/Strom/Whiteware/Cutlery/Crockery/etc., ein Studio Apartment. Wir muessten nur Internet zusaetzlich zahlen. Wir verschieben die Entscheidung auf Sonntag.

Am Rueckweg zum Hostel gehen wir essen: Chinese BBQ. Das Lokal sieht nur selten nicht-chinesisch sprachige Besucher! Die Bedienung spricht gebrochenes Englisch und oeffnet fuer uns das erste mal eine Bierflasche. Essen ist gut und guenstig, aber fett und viel. Satt verlassen wir das Lokal, gehen kurz ins Hostel. Etwas spaeter besuchen wir die Mardi Gras Party gleich um die Ecke im Margaritas. Wir trinken ein paar Bier, spielen drei Runden Billard und gehen Schlafen.

Samstag, 27. Februar 2010

Flug und Ankunft

Nach der Abreise aus der Heimat um 06.15am, holen wir Oli puenktlich um 07.02am ab (Linz). Von dort gehts auf zum Flughafen. Um etwa 09.30am erreichen wir den Muenchner Flughafen. Abflug um 13.15 --- daher einiges an Zeit totzuschlagen. Wir gehen umher, warten, essen, warten, spazieren, sitzen, warten,...

Tja und dann gehts los. In einer kleinen, nicht vollen Lufthansa Maschine fliegen wir los. Weniger als 50 von 72 Plaetzen sind besetzt (Wir besetzen die Plaetze 10A und 10B).

Nach ziemlich genau anderthalb Stunden erreichen wir London Heathrow. Dort wieder Passkontrolle, usw. Danach warten wir am Schalter von Air Newzealand zum CheckIn fuer den Weiterflug. Leider hatten wir, unter der Annahme wir wuerden in den USA das Flugzeug nicht verlassen, kein Online-Meldeformular (esta) fuer die USA ausgefuellt. Daher, schnell zu einem Flughafen Internet Accesspoint und Formular auf www.cbp.gov/esta ausfuellen. Danach direkt weiter zum Gate 49. Dieser ist ewig weit entfernt. Es heiszt also: "Hurry!"

Dort angekommen erhalten wir unsere Sitzplaetze in der Boeing 747/400 Maschine. Plaetze 42D und 42E. Diese Plaetze hatten 2 entscheidende Vorteile: Zum einen war hinter uns eine "Wand", was bedeutet, dass wir unsere Westen auf den Sitz haengen konnten und beim zuruecklehnen keine Ruecksicht auf hinter uns sitzenden Passagiere nehmen mussten; zum anderen war gleich hinter uns die Toilette.

Puenktlicher Abflug des Flugs NZ001. Die Reiseroute auf den Vordersitzmonitoren des Boardunterhaltungssystems zeigt den Weg. Wir fliegen ueber Schottland, Island, Groenland, Kanada und natuerlich USA nach Los Angeles. Die Flugzeit wird mit etwa 11h angegeben. Eine lange Zeit also. In dieser nutzen wir primaer die Boardunterhaltung zum Zeitvertreib. Ueberraschenderweise eine gute Auswahl: Es sind aktuelle (Inglorious Basterds, Cloudy with a chance of meatballs, etc.) und aeltere Filme (Die Hard, Speed, etc.) verfuegbar, sowie einzelne Serienepisoden (30 Rock, Scrubs, How I met your mother, etc.), Musik (ua. ein Flight of the Conchords Album) und eine kleine Auswahl an Dokus ueber NZ. Nach ein paar Stunden passiert ein erster Absturz des Boardunterhaltungssystems. Der Pilot gibt durch, dass das rebooten 20 Minuten dauern wird. Fuer uns der einzige Ausfall. Zwei Plaetze weiter faellt der Monitor alle paar Stunden aus. Irgendwie peinlich fuer die Airline! Im Laufe des Fluges erhalten wir 2 Mahlzeiten. Eine Art Sandwich und ein Lamm/Huhn Gericht, beides mit Beilage, Nachspeise und Tee/Kaffee.

Etwas spaeter, nach der angegebenen Zeit erreichen wir LAX, also die zweite Landung dieser Reise. Alle muessen das Flugzeug verlassen. Einige Passagiere fliegen nur bis zu dieser Destination, andere steigen zu, wieder andere, wie wir, fliegen weiter nach Auckland. Im Flughafen eine erneute Passkontrolle mit Abnehmen von Fingerabdruecken sowie ablichten des Gesichts ohne Brille. Nach warten im Transitbereich erneutes boarden derselben Maschine. Gleiche Sitzplaetze, laengere Flugzeit: etwa 13h. Muedigkeit ist zu spueren. Die Augen sind von der staendigen Bestrahlung des Monitors muede geworden und brennen ... Zwischenzeitliches Schlafen laesst mich die erste Mahlzeit dieses Fluges verpassen. Die zweite wird ein Fruehstueck etwa 2h vor der Landung sein. Die Flugroute geht (natuerlich) ueber den Pazifik. Wir fliegen weit suedlich an Hawaii vorbei und kreuzen zuerst den Aequator, spaeter die Internationale Datumsgrenze. Wie auch bei der vorherigen Langstrecke fliegen wir meist etwa 930km/h auf einer Hoehe von knapp 10000m. Die Temperatur dort liegt meist zwischen -50 und -70 Grad Celsius.

Etwa 20 Minuten vor der geplanten Ankunftszeit erreichen wir das Ziel: 06.45am Auckland (zu Hause: 06.45pm). Nach dem Verlassen der Maschine um etwa 06.55am ueberrascht uns die Freundlichkeit der Flughafenmitarbeiter. Problemlos passieren wir die Passkontrolle und warten auf unser Gepaeck, dass wir schon nach kurzer Zeit in Haenden halten. Oli's Rucksack wird von einem Suchhund beschnueffelt. Das Tier hat sofort bemerkt, dass er Nahrungsmittel in seinem Rucksack hatte. Nach erklaeren des Sachverhalts ist aber auch das kein Problem. Nun wird noch das Gepaeck geroengt und schon koennen wir den Flughafen nach nur einer halben Stunde verlassen. Der freundlichste und schnellste Flughafen dieser Reise! Wir besteigen um etwa 07.45am den blauen Airbus, der alle 15 Minuten zwischen City und Flughafen verkehrt und erreichen nach etwa 45 Minuten die Queen Street in der unser Hostel auf uns wartet. Das Auckland City Backpackers (ACB) oder auch Base genannte Hostel koennen wir jedoch erst ab 01.00pm beziehen. Daher geben wir vorerst nur unser Gepaeck dort ab und machen uns auf zur ersten Erkundung der Stadt: Muede von den Strapazen des Fluges haben wir uns vorgenommen fruehestens am Abend ins Bett zu gehen, sodass Herr JetLag keine Chance hat uns zu besiegen. Wir gehen ueber den Albert Park (dort wird gerade fuer das am Abend startende Chinesisch Neujahr Fest vorbereitet mit zahlreichen Lampions, Figuren und Buehne, etc.) zum Uni Campus, marschieren weiter ueber den Hafen zur Nelson Street 149, wo wir am naechsten Tag einen Termin zur Wohnungsbesichtigung haben, und gehen Einkehr bei Starbucks (konsumieren eines White Chocolate Frappucino) zurueck zum Hostel. Dort beziehen wir den Twin Bedroom 911. Ein Raum mit Kuehlschrank und 2 Einzelbetten, sowie Blick auf die Queenstreet in Richtung Meer. Nach kurzer Rast im Zimmer und erstem Duschen nach dem langen Flug gehen wir wieder raus und erkunden die Stadt weiter. Diesmal starten wir in die andere (oestliche) Richtung. Dort finden wir nach laengerer Zeit einen groszen Supermarkt (Countdown), kaufen dort Wasser und gehen den Hafen entlang weiter. Spaeter betrachten wir unser erstes Apartment: Das Zest, ebenfalls in der Nelson St gelegen. Selbiges gefaellt uns nicht allzu gut. Der der uns herumfuehrt ist nicht besonders freundlich und nur wenig vertrauenserweckend. Wir verlassen das Apartment und schauen uns weiter in der Stadt um, zuversichtlich dass der Termin am naechsten Tage vielversprechender ist. Ich besorge mir bei einem Vodafone Shop eine Prepaid SIM-Karte fuer Inlandstelefonate. Toll daran: 100MB Internet fuer die ersten 3 Monate ist dabei :).

Am Abend --- wir schaffen es kaum noch die Augen offen zu halten --- gehen wir doch noch kurz zum Albert Park und sehen uns die Neujahr Feier an. Wir sind allerdings zu muede fuer laengeres bleiben und fallen um ziemlich genau 07.00pm ins Bett und schlafen wie kleine zufriedene Murmeltiere.

Die ersten Eindruecke:
- Auckland: sehr sauber, gruen, sehr huegelig, schoen.
- Neuseelaender sind freundlich und deren Englisch gut verstaendlich.
- Fussgaenger Ampeln: tw. animierte gruene Ampelmaennchen, Countdown bei Rot (wie lange noch rot), kreuzen der Kreuzung diagonal moeglich.
- Wetter: sonnig, warm, windig.

Intro

Dieser Blog wird von nun an als Berichterstattungsinstrument fuer alle interessierten benutzt.
Da wir nun schon am Zielort sind, gibt es schon einiges zu erzaehlen. In diesem Sinne: Lasset die Spiele beginnen.