Montag, 8. März 2010

Der kilometerlange Weg zum Internet...

Die letzten Tagen waren nicht besonders aufregend. Ich werde dennoch versuchen die wichtigsten Ereignisse und Informationen hier niederzuschreiben:

Nun gut, wie ich gerade sehe war der letzte Satz des letzten Eintrags "Am Abend ziehen wir in die Wohnung ein." Dieser Satz ist dann wie es scheint schon Dienstag Nachmittag entstanden und entspricht nicht ganz der Wahrheit: Wir hatten zwar geplant schon am Dienstag in die Wohnung einzuziehen, jedoch hatte unsere landlady den Boden (Teppichboden) noch nicht gereinigt, da das Geraet dafuer nicht verfuegbar war. Hier in Neuseeland gibt es nahezu ueberall Teppichboeden. Wir haben sogar einen in unserem Bad (das ist allerdings nicht zu empfehlen!). Aus diesem Grunde verschieben wir den Einzug auf Mittwoch. So schlafen wir noch eine Nacht im Hostel (wir haben es ja ohnehin bis Donnerstag gebucht) und kommen am Mittwoch Abend wieder zu unserer Wohnung. Vor dem Haus unserer Nachbarn treffen wir selbige (kennengelernt am Montag) wieder: Sie fragen uns gleich ob wir mit ihnen an jenem Abend fortgehen wollen. Klar, wir sind dabei! In der Wohnung angekommen entscheiden wir eine weitere (und letzte) Nacht im Hostel zu verbringen, da nun der Boden zwar sauberer, aber noch feucht ist und stark nach dem verwendeten Reinigungsmittel riecht.

Das Zimmer im Hostel ist sehr praktisch: Es liegt fast direkt neben unserem 'Stammlokal' und es ist naeher an der Uni als unsere neue Wohnung. Trifft sich also recht gut. Wir nehmen das wichtigste mit, lassen es im Hostel-Zimmer und gehen mit unseren Freunden (von den meisten haben wir leider die Namen vergessen) ins Margaritas. Es ist Mittwoch Abend und es sind total viele Leute fort. Der Grund dafuer: In Neuseeland sind nicht nur Mieten und dergleichen woechentlich zu bezahlen, das arbeitende Volk bekommt auch woechentlich sein Gehalt. Aus diesem Grund, so wurde mir erklaert, wird hier jede Woche Mittwochs ausgegangen, da dies jener Tag ist an dem die Leute ihr wohlverdientes Geld bekommen. Ich treffe an dem Abend erstaunlich viele Leute (4) die Deutsch sprechen: Ein Englaender, der 3 Monate in Deutschland in einer Schule war, ein Neuseelaender der auch ein paar Monate in Deutschland war, eine Deutsche und eine Schweizerin. Kleine Welt!

Der Hoehepunkt des naechsten Tages ist der erste Groszeinkauf im Supermarkt, den wir GottSeiDank nicht zu Fusz erledigen muessen. Wie auch bei uns sind nicht alle Supermaerkte gleich billig/teuer; hier (in der Stadt) ist allerdings so, dass es viele ganz kleine vergleichsweise teure Supermaerkte gibt und nur ganz wenige grosze billigere (leider nicht in unmittelbarer Naehe zu unserem Heim). Natuerlich wollen wir zu einem groszen Supermarkt und unsere Nachbarn sind so nett uns zu einem solchen (Countdown) mitzunehmen. Steven faehrt uns, sagt uns welche die billigen UND guten Produkte hier sind und gibt uns Kochtipps. Der Supermarkt ist riesig. Es gibt viele Produkte die es auch bei uns gibt, die hier aber meist etwas anders heiszen und noch viel mehr Produkte die es bei uns gar nicht gibt. Am Ende verlassen wir den Supermarkt mit zahlreiche Einkaufstueten. Das Brot hier ist nicht besonders gut. Milch und Eier schmecken wie erwartet gleich. Butter ist fuer gewoehnlich gesalzen.

Freitags haben wir noch immer kein Internet. Die Telekom hier ist nicht besonders schnell. Weder unser Modem ist verfuegbar, noch steht die Verbindung. Wir warten!

Nun noch ein paar Worte zur Arbeit auf der Uni: In dem Raum in dem wir mit den anderen sitzen ist es aufgrund der Klimaanlage sehr kalt. Aus diesem Grund heiszt dieser Raum begruendet 'Penguin Zoo'. Es gibt sogar ein Tuerschild das dies bezeugt. Wir werden in den kommenden Monaten Montags bis Donnerstags von 9am bis 5pm arbeiten. Freitags etwas kuerzer. Es gibt gratis Kaffee (lt. Howard 'terrible coffee, but free coffee'), Tee und Kakao bei einem Automaten im Haus.

Samstags (20100306) regnet es das erste mal seit wir hier sind. Wird also nix mit baden :( . Oder doch? Nachdem es recht bald wieder aufhoert zu regnen, entscheiden wir uns den naechsten Strand zu suchen. Wir finden auf der Karte eines Auckland-Touristenfuehrers, den wir vom Flughafen haben (wir haben ja nach wie vor kein Internet), die Mission Bay. Dort soll ein schoener Strand mit netter Promenade sein. Sieht nicht allzu weit aus ... wir gehen. Wir gehen. Wir gehen und gehen. Es beginnt zu regnen und hoert wieder auf. Wir gehen weiter. Nach einer Stunden und 45 Minuten kommen wir schlieszlich an. Der Strand ist enttaeuschen kurz und nicht aufregend schoen. Wir gehen kurz ins Meer (nicht sehr warm, dennoch angenehm temperiert), danach in einen Brunnen zum entsalzen. Danach regnet es wieder. Wir gehen zurueck. Wir machen einen kleinen Umweg ueber das Michael Joseph Savage Memorial. Dort sind gerade viele Brautpaare in Brautmoden zum Hochzeitsfotos schieszen (alle mit eigener Stretch-Limousine angereist). Den Rueckweg lieszen wir vom Navi mitloggen: 10km.
Vor dem Nachbarhaus treffen wir wieder unsere Nachbarn. Jener, der uns zum Einkaufen mitgenommen hat -- Steven -- und uns dabei angeboten hat uns einmal Butter Chicken zu kochen fragt uns ob wir Butter Chicken wollen. ... Er kocht tatsaechlich fuer uns (obwohl er an diesem Tage Geburtstag hat)!

Am Sonntag marschieren wir Richtung Auckland Bridge. Wir gehen zunaechst wieder mal zum Hafen, besuchen den Fischmarkt und gehen den Hafen entlang. Am Rueckweg machen wir einen kleinen Umweg Richtung Ponsonby. Dort treffen wir eine Frau die uns fragt ob wir Hilfe brauchen weil wir so Lost aussehen. Sie ist gerade auf dem Weg zur Arbeit. Sie meint ich muesse das Schaf auf meinem Rucksack (Danke Oli und Moni!) benennen. Ich frage sie um einen Namensvorschlag: Das Schaf heiszt nun 'Bába'.

Am Montag haben wir nach wie vor kein Internet. Wir gehen zwar zum Telekomshop und fragen nochmal nach, bleiben aber erfolglos. Im Postfach unserer Wohnung liegt ein Abholschein fuer ein Paket. Die haben tatsaechlich das Modem nicht wie abgemacht an den Telekomshop geschickt, sondern an uns. Damit sich unsere Connection nicht noch laenger verzoegert, entscheiden wir uns dafuer das Paket am naechsten Tag abzuholen.

Dienstags verlassen wir die Arbeit etwas frueher um noch rechtzeitig das Paket holen zu koennen. Wir fahren mit dem Bus nach Morningside, holen das Paket und essen in der angeblich groeszten Mall in Auckland (St Lukes), die im uebrigen nicht besonders grosz ist! Danach gehen wir nach Hause. Wir stecken das Modem an und ... es funktioniert! Wir haben Internet!!! :)

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