Samstag, 20. März 2010

Von Brot, Kino und einer einsamen Vulkaninsel

Nach einer Woche wirds wieder mal Zeit fuer einen neuen Bericht:

Sonntags vormittag mache ich zweierlei unangenehme 'Entdeckungen': Wir haben leider gar kein warmes Wasser in der Wohnung. Das warme Wasser wurde in den Tagen davor schon immer etwas weniger. Wir hoffen einfach, dass es bald wieder warmes gibt. Zum Fruehstueck will ich ein Schinken-Kaese-Brot verzehren. In freudiger Erwartung oeffne ich jene Packung Brot, die ich beim letzten Einkauf gekauft habe und von der ich glaubte sie wuerde dunkles glutenfreies Toastbrot beinhalten. Aber anstelle des Geruchs guten Brotes steigt mir der Geruch von Fruechtebrot in die Nase: Das Brot ist kein dunkles Toastbrot, sondern lediglich ekelhaftes Brot mit Rosinen und dergleichen. Pfui!
Ich entscheide mich also zum Supermarkt zu laufen und neues zu holen. Nach 45 Minuten und einer kalten Dusche esse ich mein neues Brot. Traurigerweise schimmelt dieses bereits einen Tag spaeter, und ich muss auch dieses wegwerfen :( .
Das Problem mit dem warmen Wasser klaert sich: Der Boiler im Haus ist kaputt. Schon am Montag ist er wieder intakt und wir koennen das Duschen wieder genieszen.

Am Abend gehen wir wie geplant ins Kino und sehen uns 'Alice in Wonderland: An IMAX 3D Experience'. Die per Kreditkarte reservierten Tickets kann man sich an einem Automaten abholen ... einfach Kreditkarte durchziehen, und die Tickets werden gedruckt. Praktisches System; sollten sie auch bei uns einfuehren! Der Film selbst wird in Neuseelands einzigem IMAX-Kino dargeboten. Die Leinwand ist riesengrosz, der Film empfehlenswert, wenn auch nicht so beeindruckend wie ich erwartet haette.

Die Werktage der darauffolgenden Woche sind wieder primaer mit Arbeit verbunden ... Praktikumsarbeit auf der Uni und Tutorarbeit zu Hause. Freitag abend sehen wir nach wie das Wetter am Wochenende sein wird: 'Partly cloudy. Southerwesterly winds.' Wir entscheiden uns am Samstag Rangitoto Island zu besuchen und buchen gleich Tickets.

About Rangitoto Island:
Rangitoto ist eine vor etwa 600 Jahren entstandene (also sehr junge) Vulkaninsel die direkt vor der Kueste Aucklands liegt (25 Minuten per Faehre). Sie hat einen Durchmesser von etwa 5.5 km und an der hoechsten Stelle etwa 260m hoch. An den meisten Stellen, auch im von oben gut sehbaren Krater ist die Insel dicht bewachsen. Dort wo dies nicht der Fall ist gibt es Geroellfelder schwarzen Lavagesteins. Auf der Insel gibt es kaum Tiere. Primaer Voegel und Insekten, sehr kleine Eidechsen und angeblich Possums. Auch hier gilt, wie bei der Einreise nach Neuseeland: 'Before you get on the ferry please: 1) Check your shoes and gears for soils and seeds. 2) Check your bags for rats, mice and insects.'. Auch hier soll natuerlich das oekologische Gleichgewicht nicht gefaehrdet werden. Ein weiterer Punkt, den man bei einem Ausflug beachten sollte ist, dass es auf der Insel keine Einkaufsmoeglichkeiten gibt: Keinerlei Essen oder Trinken ist dort zu erhalten. Man muss also all das was man dort trinken und verzehren moechte (auch Wasser!!!) selbst mitbringen und mitschleppen. Auch ist es nicht besonders empfehlenswert die letzte Faehre (5pm) nach Hause zu verpassen, da man sonst die Nacht auf der Insel verbringen muss.

Die Faehre faehrt um 09.15 vom Pier 2 los. Unser erster Weg auf der Insel fuehrt uns zum 'Gipfel'. Zwar ist ein Gipfel von 260 Metern Hoehe nicht unbedingt das was ich normalerweise als 'Gipfel' bezeichnen wuerde, aber egal: es ist der hoechste Punkt der Insel. Oben genieszen wir den Ausblick. Es bietet sich ein toller Blick auf Auckland, und den gesamten Kuestenbereich. Man sieht den dicht bewachsenen Krater, die Nachbarinsel Motutapu und natuerlich die Insel selbst. Die Wege auf Rangitoto fuehren durch erdigere, waldige Passagen, steinige Pfade aus harten Lavagesteinsbrocken und aschige/sandige Abschnitte. Nach dem Verlassen des Gipfels machen wir uns nach einem kurzen Rundgang um den Krater ('Crater Rim Track') auf zu den 'Lava Caves'. Diese enttaeuschen uns jedoch ein wenig. Es sind dort keine Hoehlen, wie wir erwartet hatten, sondern nur ein kurzer Tunnel. Die mitgebrachte Stirnlampe ist dennoch von nutzen, da es dort drin verdammt dunkel ist. Der naechste Weg fuehrt uns zur 'Wreck Bay', einer Bucht in der bereits viele Schiffe gestrandet und zu Wracks geworden sind. Der lange Weg dorthin (angeblich der 'schwerste' auf der Insel: 3 von 3 Sterne!) auf dem wir keinerlei Menschen begegnen fuehrt uns dort zwar zu einer wunderschoenen, steinigen Bucht, auszer ein paar rostigen Schiffsteilen und einem kleinen aus dem Wasser ragenden Wrack sehen wir nur eine Karte auf der eingezeichnet ist wo ueberall Schiffe versunken sind. Leider sind diese natuerlich unter Wasser. Von dort gehen wir zunaechst wieder den 3-sterne-Weg zurueck zum Hauptweg, von wo wir uns ueber den 'Coastal Track' wieder in Richtung 'Wharf', dem Anlegeplatz der Faehre bewegen. Wir stellen einmal mehr fest, dass die angegebenen Gehzeiten auf der Karte sehr groszzuegig kalkuliert sind und kommen daher anstatt wie geplant etwas vor 5pm, schon kurz nach 3pm am Ausgangspunkt an. Da wir zu diesem Zeitpunkt schon etwa 20 Kilometer unwegsames Gelaende in den Beinen hatten und von der vielen Hitze, der hohen luftfeuchtigkeit, dem ausgiebigen Schwitzen, dem wenigen Trinkwasser und der nicht vorhandenen Nahrung entsprechend muede sind, entscheiden wir uns schon mit der Faehre um 3.45pm zurueckzufahren. Der Osten bleibt daher von uns unerkundet.
Wir essen im Foodcourt der Einkaufspassage am Ende der Queen Street chinesisch zu Abend und gehen nach Hause.



Fuer heute, Sonntag, ist nix geplant. Vermutlich gehen wir wieder mal einkaufen. Wir brauchen Bier, haben schlieszlich nur mehr vier!

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