Ergaenzung zum Vortag:
Beim Billard spielen haben wir unseren ersten richtigen Bekanntschaften gemacht:
Wir spielen also Billard. Ebenso spielen ein paar andere am Nebentisch. Nach kurzer Zeit fragen uns die 'Nachbarn' ob wir Lust haetten, was mit ihnen zu trinken. Sie laden uns ein. Wir kommen ins Gespraech und finden heraus, dass diese Billardnachbarn bald unsere richtigen Nachbarn sein werden. Sie wohnen in einer Wohnung in jenem Haus, das direkt neben der unsrigen ist (wenn wir erst einmal eingezogen sind). Wir tauschen Telefonnummern aus. Sie muessen leider schon frueh wieder weg. Wir spielen eine weitere Runde. Am Nebentisch sind nun andere. Nach einer Weile fragen die uns ob wir nicht eine Runde gegen sie spielen wollen. Natuerlich wollen wir! Die beiden sind ebenfalls Studenten. Beide sind Neuseelaender mit irischen Wurzeln: Brody ist irisch/neuseelaendisch, Daniel ist eine irland/singapur/frankreich-mischung. Aus einem Match werden drei (zwei davon gewinnen wir!). Auch mit ihnen tauschen wir Nummern aus.
Am naechsten Tag (Dienstag) in der Arbeit werde bekomme ich von Howard zunaechst ein paar pdfs zum weiteren einlesen. Er bittet mich etwas spaeter zu ihm fuer ein erstes 'Briefing'.
Howard ist eigentlich Kanadier und wohnt seit 1986 hier in NZ (seine Frau ist Kiwi). Egal, zu meinem Projekt: Es geht um das Reengineering der Homepage DNA Surveillance. Dies ist eine homepage zur Identifizierung von Organismen anhand von DNA Proben, da ja nicht immer garantiert ist, dass man das ganze Teil zur Verfuegung hat. Urspruenglich wurde diese Seite aufgebaut, da ein Instrument zur Identifizierung von Walen gesucht wurde. In Japan ist toeten von Walen grundsaetzlich verboten; es gibt jedoch die Ausnahme, dass eine gewisse Anzahl an Tieren fuer Forschungszwecke getoetet werden darf. Da allerdings in vielen Faellen ein Missbrauch dieser Regelung vermutet wird (toeten von Walen offiziell fuer die Forschung, in Wahrheit aber fuer die Fischmaerkte und Restaurants), sind ein paar schlaue Koepfe auf die Idee gekommen DNA aus verdaechtigen Fleischproben zu extrahieren und auf diese Weise genetisch festzustellen aus welchem Organismus das Fleisch stammt. Das Verfahren benoetigt nur ein DNA Fragment und berechnet dazu einen Phylogenetischen Baum. Dieser skizziert die evolutionaeren Verwandtschaftsgrade zwischen den vertretenen Organismen (Referenzorganismen + Sequenz der Probe). Auf diese Weise kann man feststellen wo die probe eingeordnet werden kann. Eine gute
Uebersicht ueber die Motivation und die prinzipielle Funktionsweise dieses Verfahrens ist auf Inspector Foode zu finden.
Ein weiterer interessanter Anwendungsbereich ist die Nachverfolgung jener Strecken die vor etwa 3000 Jahren die ersten Menschen auf die pazifischen Inseln (und spaeter nach NZ) gefuehrt hat: Da es damals wie es scheint ueblich war Ratten bei Erkundungsfahrten in die Fremde mitzufuehren, kann durch das Aufbauen eines Phylogenetischen Baums der im Pazifikraum vorkommenden Rattenspezies ueber die dadurch erzeugten evolutionaeren Distanzen zwischen den einzelnen Ratten festgestellt werden welche Ratten naeher miteinander verwandt sind und dadurch, welcher Weg damals eingeschlagen wurde.
Nach dem Gespraech nutze ich den Rest des Tages dazu mich langsam in die Unterlagen meiner Vorgaengerin (einer Deutschen) einzuarbeiten. Jener der die urspruengliche Homepage erstellt hat war PhD-Student. Er hat weder den Quellcode fuer die vollstaendig selbst entworfene Homepage hergegeben (er hat ALLES, sogar den WebServer und die Datenbank selbst gemacht!), noch hat er jemals seinen PhD vollendet. Er studiert angeblich nun Philosophie.
Am Abend ziehen wir in die Wohnung ein.
Montag, 1. März 2010
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Seine Frau ist ein Vogel, oder eine Frucht?
AntwortenLöschenlg berni