Dienstag, 30. März 2010

Zoo und anderes

Eine weitere Woche ist wie im Flug verlaufen, und inzwischen haben wir schon mehr als ein Viertel der Zeit hier hinter uns. Olis Seite ist nun umgesiedelt und daher Werbefrei. Hoffentlich bleibts so!
Wieder ist im Laufe der Woche nichts besonderes passiert. Dennoch ein kurzer Bericht zum Highlight des letzten Wochenendes: Besuch des Auckland Zoo.
Gegen 11am boarden wir einen Bus Richtung Zoo. Selbiger liegt etwa 10 Busminuten oder 1e Gehstunde (laut GoogleMaps) oestlich unserer Wohnung. Die freundliche dicke Busfahrerin uebersieht zwar unsere Station -- kein Wunder, wir haben nicht rechtzeitig gelaeutet -- bleibt aber sofort mit einem 'verdammt! hab die beiden die zum Zoo wollten vergessen'-Gesichtsausdruck ohne Bushaltestelle am Straszenrand mit einer Vollbremsung stehen als wir dann doch druecken, weil wir glauben vorbei zu sein. Der Zoo liegt neben einem schoenen Park mit groszem See, in dem Enten und anderes Flugvieh, sowie Fische und Aale zu sehen sind. Aber deswegen sind wir nicht hingefahren...
Im Zoo gibt es, wie erwartet, im groszen und ganzen dieselben Tiere wie bei uns: Loewen, Tiger, Meerkatzen, Nashoerner, Strauszen, Affen aller Art, usw. Ein Tier kann man in heimischen Zoos jedoch garantiert nicht finden: Die Kiwi. Diese lustigen, etwas Huehnergroszen flugunfaehigen Flauschfederbaelle mit Beinen und langem Schnabel gibt es nur in Neuseeland, und auch dort gibt es nur wenige. Da die Tiere jedoch nachtaktiv sind und tagsueber in ihren Erdloechern verbringen, sind selbige in einem furchtbar dunklen Raum untergebracht; fotografieren war daher leider unmoeglich. Als Ersatz gibts bei den Bildern ein Kiwi-Bild aus dem Internet. Die Tiere laufen die meiste Zeit herum und stecken ihren langen Schnabel in die Erde; werden sie erschrocken laufen sie lustig umher und quieken jaemmerlich. Der weitere Verlauf des Zoo Tages: Tiere, Tiere, Tiere,... (siehe auch Fotos!). Darunter auch ein Australia-Gehege ohne Zaun mit Emus und Wallabys, sodass man die Tiere streicheln koennte, liefen sie nicht weg. Alles in allem ein toller Zoo!
Nach dem Verlassen des Zoos gehen wir noch eine halbe Runde um den See im angrenzenden Park und warten an der Bushaltestelle auf einen Retourbus.

Das war auch schon wieder alles was es zum Wochenende zu berichten gibt. Aus diesem Grund versuche ich mal ein paar allgemeine Auffaelligkeiten in die Heimat zu 'liefern':

  • Alle Voegel in diesem Land, inklusive Tauben, Spatzen und Moewen, sind unglaublich flugfaul. Da diese Tiere in diesem Land keine natuerlichen Feinde haben (es gibt nur einen 'importierten' Feind: das Possum, angeblich eine richtige Plage am Land!) machen sie sich nur selten die Muehe den Boden zu verlassen

  • Die Autokennzeichen in diesem Land sind voellig frei waehlbar. Wer will kann zusaetzlich zu seiner 6-Ziffern/Buchstabenkombination auch noch aus verschiedenen 'Themes' auswaehlen. TOBIEH waere noch frei! Siehe plates.co.nz.

  • Im Neuseelaendischen Fernsehen wird eine Episode einer 20 minuten-Serie von 2 Werbebloecken unterbrochen. Auch zwischen den Sendungen gibt es Werbung. Darunter auch Werbungen ala 'Never ever shake a baby!' und 'If you drink and drive you're a bloody criminal!'.

  • Ein Punkt zum Fortgehen: Man kann sich Stundenlang in einer Bar aufhalten und man stinkt nicht nach Rauch nach dem fortgehen. Das strikte Rauchverbot wird wunderbarerweise eingehalten. Herrlich!

  • Zum Schluss noch ein Wort zur Neuseelaendischen Alkoholpolitik: Ohne Neuseelaendischen Ausweis oder Reisepass hat man keine Chance Alkohol zu kaufen oder in Bars reinzukommen. Beim bestellen eines Biers zum Essen wird nach dem Pass verlangt, beim Betreten einer Bar kontrolliert ein Tuersteher die ID, und auch beim Kauf von Alkohol in einem Supermarkt. Seltsamerweise wird auch ein in der gesamten EU gueltiger Personalausweis, der auch zum Boarden von Flugzeugen innerhalb der EU akzeptiert wird nicht als Rechtfertigung zum Einlass in Bars angesehen. Es ist also wirklich so, wie es in den Bars auf Schildern geschrieben steht: 'No ID. No Service. No Exceptions.'


Oh, noch was:
Wir haben uns Karten fuer Avenue Q besorgt. Ein geniales Musical, das wir beide seit laengerem nahezu auswendig kennen/koennen. Fuer die Vorstellung, die leider erst im Mai ist haben wir passenderweise Karten in der Mitte der Reihe Q bekommen und das zum guenstigen Studentenpreis von 25NZD. Normalpreisige Karten fuer dieses Musical sind erst ab >=50NZD erhaeltlich! Wir freuen uns schon drauf!

Dienstag, 23. März 2010

Links zu Fotos

Nach zahlreichen Anfragen, gibts nun auch Links zu Fotos in diesem Blog. Zur Auswahl stehen mein Picasa-Album, auf dem nur eine kleine Auswahl an Fotos verfuegbar ist, und Oli's homepage, auf der nahezu alle Fotos vertreten sind. Letztere ist leider aufgrund der Tatsache, dass sie auf einem Gratis-Webserver laeuft von Popup-Werbung geplagt.
Naja, viel Spasz!

Samstag, 20. März 2010

Von Brot, Kino und einer einsamen Vulkaninsel

Nach einer Woche wirds wieder mal Zeit fuer einen neuen Bericht:

Sonntags vormittag mache ich zweierlei unangenehme 'Entdeckungen': Wir haben leider gar kein warmes Wasser in der Wohnung. Das warme Wasser wurde in den Tagen davor schon immer etwas weniger. Wir hoffen einfach, dass es bald wieder warmes gibt. Zum Fruehstueck will ich ein Schinken-Kaese-Brot verzehren. In freudiger Erwartung oeffne ich jene Packung Brot, die ich beim letzten Einkauf gekauft habe und von der ich glaubte sie wuerde dunkles glutenfreies Toastbrot beinhalten. Aber anstelle des Geruchs guten Brotes steigt mir der Geruch von Fruechtebrot in die Nase: Das Brot ist kein dunkles Toastbrot, sondern lediglich ekelhaftes Brot mit Rosinen und dergleichen. Pfui!
Ich entscheide mich also zum Supermarkt zu laufen und neues zu holen. Nach 45 Minuten und einer kalten Dusche esse ich mein neues Brot. Traurigerweise schimmelt dieses bereits einen Tag spaeter, und ich muss auch dieses wegwerfen :( .
Das Problem mit dem warmen Wasser klaert sich: Der Boiler im Haus ist kaputt. Schon am Montag ist er wieder intakt und wir koennen das Duschen wieder genieszen.

Am Abend gehen wir wie geplant ins Kino und sehen uns 'Alice in Wonderland: An IMAX 3D Experience'. Die per Kreditkarte reservierten Tickets kann man sich an einem Automaten abholen ... einfach Kreditkarte durchziehen, und die Tickets werden gedruckt. Praktisches System; sollten sie auch bei uns einfuehren! Der Film selbst wird in Neuseelands einzigem IMAX-Kino dargeboten. Die Leinwand ist riesengrosz, der Film empfehlenswert, wenn auch nicht so beeindruckend wie ich erwartet haette.

Die Werktage der darauffolgenden Woche sind wieder primaer mit Arbeit verbunden ... Praktikumsarbeit auf der Uni und Tutorarbeit zu Hause. Freitag abend sehen wir nach wie das Wetter am Wochenende sein wird: 'Partly cloudy. Southerwesterly winds.' Wir entscheiden uns am Samstag Rangitoto Island zu besuchen und buchen gleich Tickets.

About Rangitoto Island:
Rangitoto ist eine vor etwa 600 Jahren entstandene (also sehr junge) Vulkaninsel die direkt vor der Kueste Aucklands liegt (25 Minuten per Faehre). Sie hat einen Durchmesser von etwa 5.5 km und an der hoechsten Stelle etwa 260m hoch. An den meisten Stellen, auch im von oben gut sehbaren Krater ist die Insel dicht bewachsen. Dort wo dies nicht der Fall ist gibt es Geroellfelder schwarzen Lavagesteins. Auf der Insel gibt es kaum Tiere. Primaer Voegel und Insekten, sehr kleine Eidechsen und angeblich Possums. Auch hier gilt, wie bei der Einreise nach Neuseeland: 'Before you get on the ferry please: 1) Check your shoes and gears for soils and seeds. 2) Check your bags for rats, mice and insects.'. Auch hier soll natuerlich das oekologische Gleichgewicht nicht gefaehrdet werden. Ein weiterer Punkt, den man bei einem Ausflug beachten sollte ist, dass es auf der Insel keine Einkaufsmoeglichkeiten gibt: Keinerlei Essen oder Trinken ist dort zu erhalten. Man muss also all das was man dort trinken und verzehren moechte (auch Wasser!!!) selbst mitbringen und mitschleppen. Auch ist es nicht besonders empfehlenswert die letzte Faehre (5pm) nach Hause zu verpassen, da man sonst die Nacht auf der Insel verbringen muss.

Die Faehre faehrt um 09.15 vom Pier 2 los. Unser erster Weg auf der Insel fuehrt uns zum 'Gipfel'. Zwar ist ein Gipfel von 260 Metern Hoehe nicht unbedingt das was ich normalerweise als 'Gipfel' bezeichnen wuerde, aber egal: es ist der hoechste Punkt der Insel. Oben genieszen wir den Ausblick. Es bietet sich ein toller Blick auf Auckland, und den gesamten Kuestenbereich. Man sieht den dicht bewachsenen Krater, die Nachbarinsel Motutapu und natuerlich die Insel selbst. Die Wege auf Rangitoto fuehren durch erdigere, waldige Passagen, steinige Pfade aus harten Lavagesteinsbrocken und aschige/sandige Abschnitte. Nach dem Verlassen des Gipfels machen wir uns nach einem kurzen Rundgang um den Krater ('Crater Rim Track') auf zu den 'Lava Caves'. Diese enttaeuschen uns jedoch ein wenig. Es sind dort keine Hoehlen, wie wir erwartet hatten, sondern nur ein kurzer Tunnel. Die mitgebrachte Stirnlampe ist dennoch von nutzen, da es dort drin verdammt dunkel ist. Der naechste Weg fuehrt uns zur 'Wreck Bay', einer Bucht in der bereits viele Schiffe gestrandet und zu Wracks geworden sind. Der lange Weg dorthin (angeblich der 'schwerste' auf der Insel: 3 von 3 Sterne!) auf dem wir keinerlei Menschen begegnen fuehrt uns dort zwar zu einer wunderschoenen, steinigen Bucht, auszer ein paar rostigen Schiffsteilen und einem kleinen aus dem Wasser ragenden Wrack sehen wir nur eine Karte auf der eingezeichnet ist wo ueberall Schiffe versunken sind. Leider sind diese natuerlich unter Wasser. Von dort gehen wir zunaechst wieder den 3-sterne-Weg zurueck zum Hauptweg, von wo wir uns ueber den 'Coastal Track' wieder in Richtung 'Wharf', dem Anlegeplatz der Faehre bewegen. Wir stellen einmal mehr fest, dass die angegebenen Gehzeiten auf der Karte sehr groszzuegig kalkuliert sind und kommen daher anstatt wie geplant etwas vor 5pm, schon kurz nach 3pm am Ausgangspunkt an. Da wir zu diesem Zeitpunkt schon etwa 20 Kilometer unwegsames Gelaende in den Beinen hatten und von der vielen Hitze, der hohen luftfeuchtigkeit, dem ausgiebigen Schwitzen, dem wenigen Trinkwasser und der nicht vorhandenen Nahrung entsprechend muede sind, entscheiden wir uns schon mit der Faehre um 3.45pm zurueckzufahren. Der Osten bleibt daher von uns unerkundet.
Wir essen im Foodcourt der Einkaufspassage am Ende der Queen Street chinesisch zu Abend und gehen nach Hause.



Fuer heute, Sonntag, ist nix geplant. Vermutlich gehen wir wieder mal einkaufen. Wir brauchen Bier, haben schlieszlich nur mehr vier!

Samstag, 13. März 2010

Kelly Tarlton's

Schon wieder fast eine Woche vorbei seit dem letzten post. Was ist in der Zwischenzeit passiert? Nicht allzu viel. Das wird also ein kurzer Bericht. Dennoch -- fuer euch -- die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Tage:
Mittwochs hatten wir wieder mal die Moeglichkeit einen Vortrag zu besuchen. Der Titel war dieses mal 'Finding the Causal Variant in Selective Sweeps'. Der Inhalt dieses Vortrags und Informationen zum Bioinformatik Institut selbst sind auf der homepage des Instituts zu finden.
Mittwoch und Donnerstag Abend habe ich damit verbracht meinem Tutorjob nachzugehen. Es sind in diesem Semester leider etwas mehr Studenten als im vorhergehenden (insgesamt 18), jedoch sind die XML-Uebungen in der Tat einfacher zu korrigieren als jene im vorigen Semester, die SQL und Datenmodellierung zum Thema hatten.
Samstags, heute, waren wir in Kelly Tarlton's Underwater World. Etwas auszerhalb vom Zentrum, gelegen am Tamaki Drive (jene Strasze, die wir eine Woche zuvor bis zur Mission Bay abgegangen sind) ist diese unterirdisch angelegte Unterwasserwelt ein richtiger Besuchermagnet. Wir sind dieses mal jedoch nicht den weiten Weg gegangen, sondern mit dem 'shark bus' hingefahren. Dieser Bus ist ein Gratis shuttle-bus der vom Zentrum direkt zu Kelly Tarlton's faehrt und aussieht wie ein Hai. Zu sehen sind dort Pinguine, Rochen, Haie und viele andere Fische. Das 'Gehege' der Pinguine wird mit einer kleinen Bahn umfahren. Die Haie sind wie die meisten anderen Fische in einem riesengroszen Aquarium untergebracht, das frueher ein Abwassertank war, etwa 1985 aber von Kelly Tarlton zu dem was es jetzt ist umgestaltet wurde: Aquarien, durch die ein glaeserner Tunnel mit Laufbaendern fuehrt. So muss man sich zum Fische bestaunen nicht einmal bewegen, sondern wird bewegt.
Am Rueckweg, diesmal zu Fusz, spielten wir am Minigolfplatz eine Runde Minigolf und gingen wieder einkaufen.

Fuer morgen, Sonntag, haben wir Karten fuer 'Alice in Wonderland: An IMAX 3D Experience'. Kino kostet aehnlich viel wie bei uns: 20NZD fuer eine Karte in der dritt-letzten Reihe Mitte, wie gesagt 'IMAX 3D Experience'. Auch ueberraschend: Bei der Buchung im Internet kann man schon Popcorn und Getraenk mitkaufen.
Weitere Plaene fuer morgen gibts noch nicht. Bin schon sehr gespannt auf den Film...

Montag, 8. März 2010

Der kilometerlange Weg zum Internet...

Die letzten Tagen waren nicht besonders aufregend. Ich werde dennoch versuchen die wichtigsten Ereignisse und Informationen hier niederzuschreiben:

Nun gut, wie ich gerade sehe war der letzte Satz des letzten Eintrags "Am Abend ziehen wir in die Wohnung ein." Dieser Satz ist dann wie es scheint schon Dienstag Nachmittag entstanden und entspricht nicht ganz der Wahrheit: Wir hatten zwar geplant schon am Dienstag in die Wohnung einzuziehen, jedoch hatte unsere landlady den Boden (Teppichboden) noch nicht gereinigt, da das Geraet dafuer nicht verfuegbar war. Hier in Neuseeland gibt es nahezu ueberall Teppichboeden. Wir haben sogar einen in unserem Bad (das ist allerdings nicht zu empfehlen!). Aus diesem Grunde verschieben wir den Einzug auf Mittwoch. So schlafen wir noch eine Nacht im Hostel (wir haben es ja ohnehin bis Donnerstag gebucht) und kommen am Mittwoch Abend wieder zu unserer Wohnung. Vor dem Haus unserer Nachbarn treffen wir selbige (kennengelernt am Montag) wieder: Sie fragen uns gleich ob wir mit ihnen an jenem Abend fortgehen wollen. Klar, wir sind dabei! In der Wohnung angekommen entscheiden wir eine weitere (und letzte) Nacht im Hostel zu verbringen, da nun der Boden zwar sauberer, aber noch feucht ist und stark nach dem verwendeten Reinigungsmittel riecht.

Das Zimmer im Hostel ist sehr praktisch: Es liegt fast direkt neben unserem 'Stammlokal' und es ist naeher an der Uni als unsere neue Wohnung. Trifft sich also recht gut. Wir nehmen das wichtigste mit, lassen es im Hostel-Zimmer und gehen mit unseren Freunden (von den meisten haben wir leider die Namen vergessen) ins Margaritas. Es ist Mittwoch Abend und es sind total viele Leute fort. Der Grund dafuer: In Neuseeland sind nicht nur Mieten und dergleichen woechentlich zu bezahlen, das arbeitende Volk bekommt auch woechentlich sein Gehalt. Aus diesem Grund, so wurde mir erklaert, wird hier jede Woche Mittwochs ausgegangen, da dies jener Tag ist an dem die Leute ihr wohlverdientes Geld bekommen. Ich treffe an dem Abend erstaunlich viele Leute (4) die Deutsch sprechen: Ein Englaender, der 3 Monate in Deutschland in einer Schule war, ein Neuseelaender der auch ein paar Monate in Deutschland war, eine Deutsche und eine Schweizerin. Kleine Welt!

Der Hoehepunkt des naechsten Tages ist der erste Groszeinkauf im Supermarkt, den wir GottSeiDank nicht zu Fusz erledigen muessen. Wie auch bei uns sind nicht alle Supermaerkte gleich billig/teuer; hier (in der Stadt) ist allerdings so, dass es viele ganz kleine vergleichsweise teure Supermaerkte gibt und nur ganz wenige grosze billigere (leider nicht in unmittelbarer Naehe zu unserem Heim). Natuerlich wollen wir zu einem groszen Supermarkt und unsere Nachbarn sind so nett uns zu einem solchen (Countdown) mitzunehmen. Steven faehrt uns, sagt uns welche die billigen UND guten Produkte hier sind und gibt uns Kochtipps. Der Supermarkt ist riesig. Es gibt viele Produkte die es auch bei uns gibt, die hier aber meist etwas anders heiszen und noch viel mehr Produkte die es bei uns gar nicht gibt. Am Ende verlassen wir den Supermarkt mit zahlreiche Einkaufstueten. Das Brot hier ist nicht besonders gut. Milch und Eier schmecken wie erwartet gleich. Butter ist fuer gewoehnlich gesalzen.

Freitags haben wir noch immer kein Internet. Die Telekom hier ist nicht besonders schnell. Weder unser Modem ist verfuegbar, noch steht die Verbindung. Wir warten!

Nun noch ein paar Worte zur Arbeit auf der Uni: In dem Raum in dem wir mit den anderen sitzen ist es aufgrund der Klimaanlage sehr kalt. Aus diesem Grund heiszt dieser Raum begruendet 'Penguin Zoo'. Es gibt sogar ein Tuerschild das dies bezeugt. Wir werden in den kommenden Monaten Montags bis Donnerstags von 9am bis 5pm arbeiten. Freitags etwas kuerzer. Es gibt gratis Kaffee (lt. Howard 'terrible coffee, but free coffee'), Tee und Kakao bei einem Automaten im Haus.

Samstags (20100306) regnet es das erste mal seit wir hier sind. Wird also nix mit baden :( . Oder doch? Nachdem es recht bald wieder aufhoert zu regnen, entscheiden wir uns den naechsten Strand zu suchen. Wir finden auf der Karte eines Auckland-Touristenfuehrers, den wir vom Flughafen haben (wir haben ja nach wie vor kein Internet), die Mission Bay. Dort soll ein schoener Strand mit netter Promenade sein. Sieht nicht allzu weit aus ... wir gehen. Wir gehen. Wir gehen und gehen. Es beginnt zu regnen und hoert wieder auf. Wir gehen weiter. Nach einer Stunden und 45 Minuten kommen wir schlieszlich an. Der Strand ist enttaeuschen kurz und nicht aufregend schoen. Wir gehen kurz ins Meer (nicht sehr warm, dennoch angenehm temperiert), danach in einen Brunnen zum entsalzen. Danach regnet es wieder. Wir gehen zurueck. Wir machen einen kleinen Umweg ueber das Michael Joseph Savage Memorial. Dort sind gerade viele Brautpaare in Brautmoden zum Hochzeitsfotos schieszen (alle mit eigener Stretch-Limousine angereist). Den Rueckweg lieszen wir vom Navi mitloggen: 10km.
Vor dem Nachbarhaus treffen wir wieder unsere Nachbarn. Jener, der uns zum Einkaufen mitgenommen hat -- Steven -- und uns dabei angeboten hat uns einmal Butter Chicken zu kochen fragt uns ob wir Butter Chicken wollen. ... Er kocht tatsaechlich fuer uns (obwohl er an diesem Tage Geburtstag hat)!

Am Sonntag marschieren wir Richtung Auckland Bridge. Wir gehen zunaechst wieder mal zum Hafen, besuchen den Fischmarkt und gehen den Hafen entlang. Am Rueckweg machen wir einen kleinen Umweg Richtung Ponsonby. Dort treffen wir eine Frau die uns fragt ob wir Hilfe brauchen weil wir so Lost aussehen. Sie ist gerade auf dem Weg zur Arbeit. Sie meint ich muesse das Schaf auf meinem Rucksack (Danke Oli und Moni!) benennen. Ich frage sie um einen Namensvorschlag: Das Schaf heiszt nun 'Bába'.

Am Montag haben wir nach wie vor kein Internet. Wir gehen zwar zum Telekomshop und fragen nochmal nach, bleiben aber erfolglos. Im Postfach unserer Wohnung liegt ein Abholschein fuer ein Paket. Die haben tatsaechlich das Modem nicht wie abgemacht an den Telekomshop geschickt, sondern an uns. Damit sich unsere Connection nicht noch laenger verzoegert, entscheiden wir uns dafuer das Paket am naechsten Tag abzuholen.

Dienstags verlassen wir die Arbeit etwas frueher um noch rechtzeitig das Paket holen zu koennen. Wir fahren mit dem Bus nach Morningside, holen das Paket und essen in der angeblich groeszten Mall in Auckland (St Lukes), die im uebrigen nicht besonders grosz ist! Danach gehen wir nach Hause. Wir stecken das Modem an und ... es funktioniert! Wir haben Internet!!! :)

Montag, 1. März 2010

Neue Bekanntschaften und erstes Briefing

Ergaenzung zum Vortag:
Beim Billard spielen haben wir unseren ersten richtigen Bekanntschaften gemacht:
Wir spielen also Billard. Ebenso spielen ein paar andere am Nebentisch. Nach kurzer Zeit fragen uns die 'Nachbarn' ob wir Lust haetten, was mit ihnen zu trinken. Sie laden uns ein. Wir kommen ins Gespraech und finden heraus, dass diese Billardnachbarn bald unsere richtigen Nachbarn sein werden. Sie wohnen in einer Wohnung in jenem Haus, das direkt neben der unsrigen ist (wenn wir erst einmal eingezogen sind). Wir tauschen Telefonnummern aus. Sie muessen leider schon frueh wieder weg. Wir spielen eine weitere Runde. Am Nebentisch sind nun andere. Nach einer Weile fragen die uns ob wir nicht eine Runde gegen sie spielen wollen. Natuerlich wollen wir! Die beiden sind ebenfalls Studenten. Beide sind Neuseelaender mit irischen Wurzeln: Brody ist irisch/neuseelaendisch, Daniel ist eine irland/singapur/frankreich-mischung. Aus einem Match werden drei (zwei davon gewinnen wir!). Auch mit ihnen tauschen wir Nummern aus.

Am naechsten Tag (Dienstag) in der Arbeit werde bekomme ich von Howard zunaechst ein paar pdfs zum weiteren einlesen. Er bittet mich etwas spaeter zu ihm fuer ein erstes 'Briefing'.

Howard ist eigentlich Kanadier und wohnt seit 1986 hier in NZ (seine Frau ist Kiwi). Egal, zu meinem Projekt: Es geht um das Reengineering der Homepage DNA Surveillance. Dies ist eine homepage zur Identifizierung von Organismen anhand von DNA Proben, da ja nicht immer garantiert ist, dass man das ganze Teil zur Verfuegung hat. Urspruenglich wurde diese Seite aufgebaut, da ein Instrument zur Identifizierung von Walen gesucht wurde. In Japan ist toeten von Walen grundsaetzlich verboten; es gibt jedoch die Ausnahme, dass eine gewisse Anzahl an Tieren fuer Forschungszwecke getoetet werden darf. Da allerdings in vielen Faellen ein Missbrauch dieser Regelung vermutet wird (toeten von Walen offiziell fuer die Forschung, in Wahrheit aber fuer die Fischmaerkte und Restaurants), sind ein paar schlaue Koepfe auf die Idee gekommen DNA aus verdaechtigen Fleischproben zu extrahieren und auf diese Weise genetisch festzustellen aus welchem Organismus das Fleisch stammt. Das Verfahren benoetigt nur ein DNA Fragment und berechnet dazu einen Phylogenetischen Baum. Dieser skizziert die evolutionaeren Verwandtschaftsgrade zwischen den vertretenen Organismen (Referenzorganismen + Sequenz der Probe). Auf diese Weise kann man feststellen wo die probe eingeordnet werden kann. Eine gute
Uebersicht ueber die Motivation und die prinzipielle Funktionsweise dieses Verfahrens ist auf Inspector Foode zu finden.
Ein weiterer interessanter Anwendungsbereich ist die Nachverfolgung jener Strecken die vor etwa 3000 Jahren die ersten Menschen auf die pazifischen Inseln (und spaeter nach NZ) gefuehrt hat: Da es damals wie es scheint ueblich war Ratten bei Erkundungsfahrten in die Fremde mitzufuehren, kann durch das Aufbauen eines Phylogenetischen Baums der im Pazifikraum vorkommenden Rattenspezies ueber die dadurch erzeugten evolutionaeren Distanzen zwischen den einzelnen Ratten festgestellt werden welche Ratten naeher miteinander verwandt sind und dadurch, welcher Weg damals eingeschlagen wurde.

Nach dem Gespraech nutze ich den Rest des Tages dazu mich langsam in die Unterlagen meiner Vorgaengerin (einer Deutschen) einzuarbeiten. Jener der die urspruengliche Homepage erstellt hat war PhD-Student. Er hat weder den Quellcode fuer die vollstaendig selbst entworfene Homepage hergegeben (er hat ALLES, sogar den WebServer und die Datenbank selbst gemacht!), noch hat er jemals seinen PhD vollendet. Er studiert angeblich nun Philosophie.

Am Abend ziehen wir in die Wohnung ein.

Sonntag, 28. Februar 2010

Beginn des Praktikums

Montag, 01. Maerz 2010: Unser erster weg fuehrt uns morgens zum Telekom shop. Wir entscheiden uns fuer ein Paket mit 10GB/Monat. Es gibt allerdings nur Optionen mit Bindung fuer 12 oder 24 Monate. Bei der 12 Monate Option bekommt man auf das 200NZD WLAN-Modem 100NZD Gutschrift; bei 24 Monaten Bindung erhaelt man das Modem gratis dazu. Wir entscheiden uns aus diesem Grund fuer die 24 Monate Aktion. Hoffentlich eine Luecke im System. Wir muessen ohnehin nach etwa 3 Monaten den Vertrag kuendigen und die termination fee zahlen. Leider wird es >=5d dauern bis das Internet freigeschalten ist. Zudem muss auch das WLAN-Modem erst bestellt werden.

Gleich darauf gehen wir zur Universitaet. Beim Thomas Building fragen wir an der Rezeption nach Howard, den fuer uns zustaendigen Professor. Dieser kommt nach kurzer Zeit und holt uns ab. Er stellt uns die anderen interns vor: alles Asiaten, wies scheint. Ein Kerl und einige Maedels, groszteils Master-Studenten. Die naechsten drei Monate dort werden wir in einem Raum mit den anderen verbringen. In dem Raum sind einige Arbeitsplaetze, alle durch Trennwaende voneinander getrennt. Mittags teilen uns 2 'Kolleginnen' mit wo sich die Mensa befindet. Bevor wir diese allerdings besuchen gehen wir gemeinsam mit Howard um 01.00pm zu einem Vortrag. Der Vortragende erzaehlt ueber 'Genomic Gastronomy' (oder so aehnlich). Es geht darum, durch welche Gene unterschiedliche Geruchwahrnehmung (unterschiedlich zwischen Menschen) beeinflusst wird. Ein interessantes Thema und eines, wie der Vortragende sagt, das erst seit kurzem erforscht wird und von der Nahrungsmittelindustrie stark gesponsort wird. Ueberraschung nach dem Vortrag: Es wird applaudiert, nicht geklopft (wie es bei uns ueblich waere).

Beim Besuch der Mensa (wir haetten ein Mensa erwartet) treffen wir wieder auf einen Food Court. Es gibt viele Moeglichkeiten zum Essen kaufen: Kebabgerichte, Sushi (2 lokale), Indisch, Chinesisch, etc. Wir essen chinesisch. Mein Gericht ist mir zu viel; Oli's Gericht ist ihm etwas zu scharf. Ich nehm den Rest mit. Auf dem Campus tummeln sich Unmengen an Studenten. Fuer jemanden der Hagenberg gewohnt ist ein ungewoehnliches Erlebnis. Da eben erst das Semester begonnen hat legt im Bereich der Mensa ein DJ auf.

Den Rest des Tages verbringen wir in unserem Bueroabteil. Oli erhaelt ein Buch ueber SOMs (DAS Buch: Autor=Kohonen). Ich lese mich auf der Seite Inspector Foode zu meinem Thema ein bisschen ein. Spaeter stellt uns Howard noch zwei weiteren Professoren des Bioinformatik Institutes vor. Um 05.00pm verlassen wir die Uni wieder. Im Hostel angekommen spielen wir einen Level Left4Dead und schaffen den finalen Abschnitt des Konzerts beim ersten Versuch (falls du das liest: 'In your face, john!').

Am Abend folgen noch ein paar Runden Billard mit Bier im Margaritas.